Donnerstag, 24. März 2016

"Nur eine Handvoll Leben"...

...so der Titel eines deutschen Films der gestern Abend in der ARD gezeigt wurde. Annette Frier spielt  Annette, die zusammen mit ihrem zweiten Mann Thomas, gespielt von Christian Erdmann ein Kind erwartet. Jeder hat schon eine Tochter aus der vorherigen Ehe und dieses Mädchen, ein absolutes Wunschkind soll ihr neues Glück perfekt machen.

Dieses Glück kommt aber ins Wanken, als bei einem Ultraschall Auffälligkeiten festgestellt werden und weitere Untersuchungen angeraten werden. Als die Diagnose Trisomie 18 (das 18. Chromosom ist 3fach vorhanden) festgestellt wird, drängt der Arzt zu einer schnellen Entscheidung, da Annette bereits in der 22.Woche ist und Spätabtreibungen bei solchen Behinderungen zwar legal sind, aber ab der 24. Woche das Kind auf normalem Weg geboren werden muss.

Für den werdenden Vater ist die Entscheidung schnell gefallen, da er seiner ungeborenen Tochter Leid ersparen möchte und die Lebensfähigkeit sehr eingeschränkt sein wird.

Annette allerdings möchte nicht über das Leben bzw. den Tod ihrer Tochter entscheiden.

Was der Film sehr gut zeigt, ist diese Angst vor dem Unbekannten, was wird sein, wie ist das Leben mit einem behinderten Kind, welche Einschränkungen wird es haben, was bedeutet das für uns als Paar bzw. als Familie, für die Geschwister? Im Film wird deutlich wie unterschiedlich Männer und Frauen damit umgehen, man kann es natürlich nicht verallgemeinern, aber wir haben den Film zusammen angesehen und hinterher darüber geredet. Was wir toll fanden ist, dass die Familie das Gespräch mit anderen "Betroffenen" sucht, das ist unserer Meinung nach das Beste, was man machen kann. Wer kann einem denn besser erzählen wie "es" dann wirklich ist? 

Natürlich war der Film auch für uns sehr aufwühlend, bewegend und auch traurig. Ängste kamen wieder hoch. Ich hab mich auch wieder an diese Nüchternheit mancher Ärzte erinnert, diese kühle sachliche Art, wie mit uns gesprochen wurde und wie pessimistisch einiges dargestellt wurde. Uns wurde gesagt was alles einmal nicht möglich sein wird und nicht, was alles machbar ist bzw. dass man es einfach NICHT VORHERSEHEN kann!!

Diese Verzweiflung und der Schmerz, man glaubt wirklich, das vergeht nie. Ich habe mir auch oft die Frage gestellt, wird Agnes leiden? Was muss alles in diesem winzigen Körper repariert werden damit es ihr gut geht? 

Wenn ich sie mir heute ansehe, weiß ich eines ganz klar: Nein, sie leidet bestimmt nicht (vielleicht manchmal ein bisschen wenn die Schokolade aufgegessen ist) und die Strapazen der OP hat sie schneller weggesteckt als ich. 

Ich kann Euch diesen Film nur ans Herz legen, Annette und Christian spielen großartig, auch die beiden Töchter. Er ist nicht reißerisch, sehr leise und intensiv: 


bis zum 23.6.2016 ist er noch in der Mediathek verfügbar, wiederholt wird er auch auf Einsfestival, und zwar:

26.03. um 20.15 Uhr
30.03. um 18.30 Uhr
31.03. um 17.00 Uhr und um 12.45 Uhr

Denn eines sollten wir nie vergessen: Respekt vor dem Leben zu haben, deswegen werde ich weiter über uns schreiben, wir werden raus gehen und zeigen wie lebenswert das Leben ist und hoffen, dass wir damit Ängste und Unsicherheiten abbauen können...

Fröhliche Ostern wünscht Euch

Frau Rumpel


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