Freitag, 5. Februar 2016

Mal eine andere Sicht auf die "inneren Werte"...

Hach, was für eine Überschrift ;-) ob ihr drauf kommt um was es geht?

Ich hatte in letzter Zeit ein paar Untersuchungen, Entzündungswerte und massiver Eisenmangel sollten abgeklärt werden. Ich durfte in die "Röhre", also ein MRT, das ist diese Liege mit einem riesigen und sehr lauten Magnet, in den man hineingeschoben wird und dann bekommt man Bilder, die einen in Scheiben aufschneiden. Schon toll sowas. Aber ohne neue Erkenntnisse bei mir, deswegen ein weiterer Vorschlag meines Hausarztes: Eine Magen- Darm- Spiegelung!

Ihhhhh.....ohhh......nein....ich doch nicht....

Aber keine Sorge, selbst wenn ihr grad noch beim Frühstück seid, es wird gar nicht eklig...

Ich hab mir schon ein paar Tage überlegt, ob ich überhaupt drüber schreiben soll oder nicht, aber hey, es gehört dazu! Der Darm ist ein Organ und sogar ein sehr wichtiges, vielleicht kennt ihr das Buch: "Darm mit Charme" von Giulia Enders das zum Bestseller wurde, und vielleicht kann ich dem Ein oder Anderen ein paar Ängste nehmen.


Los geht`s mit dem Vorgespräch. Blut wird gezapft zur Kontrolle, man bekommt das Aufklärungsblatt und einen Fragebogen und eine Packung mit Pülverchen und Tabletten für das WICHTIGSTE- Das Abführen. Es wurde mir wirklich sehr eindringlich deutlich gemacht dass ich mich genauestens an den Plan halten soll damit es für ALLE so angenehm wie möglich wird :-D

Das läuft dann so ab:


  •  5 Tage vorher nix mehr mit Körner essen, also Tomaten, Müsli, Kiwi, Hülsenfrüchte, Nüsse, Marmelade usw... kann das empfindliche Gerät verstopfen
  • 2 Tage vorher keinen Kaffee mehr, Cola, schwarzen Tee und leicht Verdauliches
  • am Tag davor geht "ES" los..zum Frühstück nochmal leicht Verdauliches, Mittag dann 2 Tabletten und ab dann ist nur noch flüssiges wie klare Brühe, Tee (hell) und Wasser erlaubt
  • Abends mixt man sich die Pülverchen in Wasser zusammen, insgesamt 1 Liter und trinkt das dann innerhalb einer Stunde.
  • Morgens um 4 Uhr nochmal das Gleiche, die Flüssigkeit schmeckt nach Zitrone, aber nicht nach "MEHR" ;-) ..aber es gibt Schlimmeres...

Das waren jetzt natürlich meine Zeiten, da ich morgen um 8.15 schon dran kam. Ich hatte die Vorstellung, ziemlich viel Zeit auf unserer Toilette zu verbringen, hatte deshalb Bilder aufgehängt, neues Lesematerial bereit gestellt und mir Papier mit Mandelduft gegönnt, aber es war wirklich harmlos. 

Was ein bisschen tricky war, war der Morgen vor der Untersuchung. Agnes musste für den Kindergarten fertig gemacht werden, und das ohne trödeln. Und dann hatte ich vielleicht doch etwas viel getrunken und musste "ins kleine Badezimmer"...nach ein paar Minuten klingelte mein Handy, das ich schon eingesteckt hatte, es war Agnes, die mich vom Festnetz aus anrief ;-) (Meine Nummer ist mit 3 AAA vorneweg eingespeichert, da ich nicht immer die Tastensperre drin hab und meine Freundin Anette sich zwar über Anrufe freut, allerdings zu den üblichen Zeiten...

Ok, aber dann war das geschafft, Agnes im Kindergarten beim Kneten, ich schnell zu meinem Schwiegervater, man darf den ganzen Tag nicht Autofahren, da man eine leichte Narkose bekommt. Aber dazu gleich mehr...

Ich betrete die Praxis, sage höflich "Guten Morgen" und bekomme zuerst ein : "UND, HAT ES GEKLAPPT? GELB WIE ÖL?????" entgegengeschmettert. Brav nicke ich und schau mich verstohlen im Wartebereich um, der direkt hinter der Empfangstheke beginnt. Okay, ich seh schon, das ist hier wie im Kreisssaal, beim betreten gibst du deine Scham mit ab. Leise sag ich, dass dieser Zustand schon gestern Abend eingetreten ist. Umso lauter dann die Frage, ob ich aber trotzdem heute morgen um 4 den anderen Liter getrunken habe. Ja aber natürlich! Schließlich hatte ich noch die Drohung der Voruntersuchung im Ohr. Dann noch kurz warten, ich bekam eine Kanüle in den Arm und wurde in DAS Zimmer geführt. Kurz vorher haben sie eine Dame aus dem Zimmer geführt, die lallend sagte, dass sie nicht auf diese Liege wolle. Da hatte ich zum ersten mal den Gedanken, keine Narkose zu wollen.  

Mein Handtuch wurde ausgebreitet, man achtet schließlich auf die Umwelt und benutzt keine Papierunterlagen mehr, ich wurde positioniert, auf die linke Seite, ein Betäubungsspray in den Hals gespritzt damit das Schlucken leichter geht. 

Und dann, dann betrat er, der große Unbekannte den Raum. Eine stattliche Erscheinung. Kurze Begrüßung, und dann kam er, dieser Satz...

"Haben sie schon einmal über ein Magenband nachgedacht?" Wumms..das saß...

Ich wollte sagen:

"Nein, kommt für mich auch nicht in Frage da es bisher keine guten Langzeitstudien zu solchen Operationen gibt, wenn man falsches Essverhalten hat kann man auch einen 100ml Magen wieder auf 1,5l ausdehnen, außerdem kommt es zu Mangelerscheinungen und es ist eine OP! Ich ernähre mich grad bewusster, aber das geht natürlich nicht von heut auf morgen!"

Mit bleischwerer Zunge und keinem Gefühl im Mund hörte sich das aber so an:

"umpflgrumpflmmmhhhhh...heut auf morgen"

Seine Antwort: Nein, das dauert EWIG!

Dann die Frage wegen der Sedierung. Ich fragte ob es nicht auch ohne geht. Ginge schon, aber bei MIR ist es auf alle Fälle anzuraten, da ist der Darm bestimmt sehr verschlungen...

WARUM?????? 

DAS war der Moment in dem ich meinen Mut zusammen nahm und NEIN sagte. Ich brauch das nicht.

Ich bin ja ein ziemlicher Kontroll- Freak und diesem Menschen wollte ich absolut nicht die Kontrolle über mich geben.

Dann ging es wirklich sehr schnell, die Magenspiegelung dauerte vielleicht 5 Minuten inkl. Gewebeprobeentnahme und die Darmspiegelung ca 10 Minuten, da brauchts ja auch etwas mehr Schlauch ;-) 

Und ich hab die ganze Zeit zugesehen, meinen tollen glatten Magen bewundert, der Darm sieht auch anders aus als vorgestellt, wie ein Spieltunnel vom schwedischen Möbelhaus, nur rosa eben :-D

Ich bekam ein Lob und die Aussage dass es doch ohne Komplikationen ging..ja sowas...

Und dann fuhr ich selber nach Hause, glücklich dass es rum war, mit ziemlich viel Luft im Bauch und ein bissle Schluckbeschwerden. Ich hab mich halt gezwungen, viel Eis zu essen und dann wars auch bald vorbei...

Also ihr seht, die Sache an sich ist nix Schlimmes. Klar gibt es Schöneres, für die meisten zumindest, aber eine Wurzelbehandlung finde ich persönlich unangenehmer.

Damit ist meine Untersuchungsreihe auch beendet, den Arzt merk ich mir, man sieht sich schließlich immer ZWEIMAL :-)


PS: Das Buch findet ihr übrigens hier:

buch7.de, dem Buchhandel mit sozialer Seite





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