Freitag, 18. September 2015

2 Jahre "Neues aus dem Rumpelpumpelhaus"...

...so lange schon? Einen Rückblick braucht es nicht, wir schauen nach vorne...(ich versuch es zumindest immer öfter ;-))




Es gibt Blogger, die verdienen wirklich echtes Geld mit bloggen, meist geht`s um Beauty oder Mode oder beides. Jeder will gesehen und gehört werden, jeder hat etwas zu sagen, egal zu welchem Thema auch immer, jeder ist wichtig. Mein Ziel ist es nicht berühmt zu werden oder Geld zu verdienen (zumindest nicht mit diesem Blog ;-)) Was wir als Familie möchten, ist hier vor unserer Haustüre Wege ebnen, zeigen dass es nicht diese Parallelwelt sein muss wenn man ein behindertes Kind bekommt. Mit Parallelwelt meine ich Förderkindergarten, Förderschule, Werkstatt... klar, wir stehen erst am Anfang, Schulstart ist für Agnes in 3 Jahren und wie sie sich weiterhin entwickelt ist nicht abzusehen. Aber Gedanken mach ich mir eigentlich fast immer....

Heute war der Einschulungsgottesdienst der ABC Schützen und der Kindergarten hat kräftig mitgestaltet:



Habt ihr sie erkannt? Mittendrin, voll dabei beim Singen und klatschen. Jedes Kind bekam einen persönlichen Segen vom Pfarrer und sie hat sich bei ihm dafür bedankt. Mein Herz ist fast zersprungen vor Stolz und Liebe , wie das von jeder anderen anwesende Mama und bestimmt auch Papas, Omas und Opas. Dann hör ich diese kleine Stimme die mir zuflüstert: mach dir nicht so viele Sorgen, sie macht ihren Weg.Gleichzeitig tauchen diese Fragen auf. In welche Schule wird sie einmal gehen? Wird sie lesen und schreiben lernen? Wird sie Freunde finden? Wird sie Spaß haben?

Ich will nicht vergleichen, aber manchmal passiert es trotzdem. Wenn ich z.B. morgens ein gleichaltriges Mädchen mit ihrem Laufrad und Helm sehe, welches stehen bleibt  und  auf den Verkehr achtet,  läuft Agnes einfach drauf los.  Bitte nicht falsch verstehen, ich bin nicht traurig darüber dass sie dass NOCH nicht kann, ich habe einfach Angst um sie weil sie Gefahren nicht erkennt und ein nasses Blatt auf dem Gehweg viel interessanter ist, als das was ich ihr sage und im nächsten Moment läuft sie los, egal ob Strasse oder Wiese.

Manchmal fühle ich mich unter Druck. Druck, immer zeigen zu müssen wie gut es uns geht, wie toll wir alles schaffen und wie spaßig alles ist. Ich habe das Gefühl, unter besonderer Beobachtung zu stehen, schließlich sind wir gegen Abtreibung und übertriebene Prenataldiagnostik. Was, wenn ich öffentlich schimpfe? Gelte ich dann als überfordert? Sehen die Anderen, dass auch Agnes Erziehung braucht und mal ein anderer Ton angeschlagen werden muss? Natürlich sollte es mir egal sein was die Anderen denken. Gott sei Dank kann ich nicht Gedanken lesen. Es gibt aber noch genug Menschen die mich daran teilhaben lassen. Ob das immer schön ist lasse ich mal dahingestellt.
Manche Sätze bleiben laaaange haften, wie z.B. : "Schade um sie, sie wär so ein tolles Mädchen", (das war von der Dame nicht böse gemeint, hallte aber lange nach) oder "DAS muss doch in der heutigen Zeit einfach nicht mehr sein!".

DOCH, gerade in der heutigen Zeit MUSS SO ETWAS SEIN, wir brauchen mehr Menschlichkeit und Fürsorge für den Anderen.

Und genau das hat mir Agnes heute gezeigt. Wir kamen pitschnass von der Kirche nach Hause, da wir zu Fuß waren, und als wir uns abgetrocknet haben hat sie sich an mich gekuschelt und gesagt: Wieder gut? Dabei streichelt sie über den Arm und grinst...

Vielleicht kann sie später mal in einem Seniorenheim oder Kindergarten arbeiten, da wird sie bestimmt viele Aufgaben übernehmen können ;-)

Es bleibt spannend...ich wünsch Euch ein schönes Wochenende und schick noch einen lieben Gruß an einen Menschen in den Himmel, der seit einem Jahr leider nicht mehr hier bei uns ist


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